Ab welchem Auftragswert bei Vergabeverfahren öffentlicher Aufträge EU-Vorschriften angewendet werden müssen, regeln Wertgrenzen („EU-Schwellenwerte“). Am 23.10.2025 wurden im Amtsblatt der EU die neuen Schwellenwerte veröffentlicht (OJ L 2025/7079). Mit den Verordnungen (EU) 2025/2150-2152 vom 22.10.2025 gelten ab dem 01.01.2026 die folgenden neuen EU-Schwellenwerte:
| Anwendungsbereich | Bis 31.12.2025 | Ab 01.01.2026 |
| Klassische Richtlinie (2014/24/EU) | ||
| Bauleistungen | 5.538.000 EUR | 5.404.000 EUR |
| Liefer-/Dienstleistungen | ||
| – zentrale Regierungsbehörden | 143.000 EUR | 140.000 EUR |
| – übrige öffentliche Auftraggeber | 221.000 EUR | 216.000 EUR |
| Konzessionen (2014/23/EU) | ||
| Konzessionen | 5.538.000 EUR | 5.404.000 EUR |
| Sektorenrichtlinie (2014/25/EU) | ||
| Bauleistungen | 5.538.000 EUR | 5.404.000 EUR |
| Liefer-/Dienstleistungen | 443.000 EUR | 432.000 EUR |
Die EU-Schwellenwerte gelten ohne nationale Umsatzsteuer (Art. 4 RL 2014/24). Sie werden turnusmäßig alle zwei Jahre auf Grundlage des Government Procurement Agreement (GPA) der WTO überprüft und wurden nun leicht gesenkt. Aufgrund des dynamischen Verweises des § 106 GWB auf die Regelungen der Richtlinie sind die Schwellenwerte ab dem 01.01.2026 verbindlich anwendbar.
Die EU-Schwellenwerte für soziale und andere besondere Dienstleistungen wurden nicht angepasst; diese bleiben unverändert bei 750.000,00 € (bzw. 1.000.000,00 € [Sektoren]).
Die Gültigkeit der neuen Schwellenwerte ist bis zum 31.12.2027 befristet.
